Glück Auf!

Für unseren Verein hieß es am 13.06.2018 „Glück Auf“.
Wir besuchten den Tagebau Jänschwalde.

Pünktlich 9.00 Uhr trafen wir uns im Besucherzentrum der LEAG.
Von den Mitarbeitern auf das herzlichste begrüßt, wurden wir mit dem Lausitzer Braunkohlenrevier vertraut gemacht. Wir erhielten viele Informationen zu den einzelnen Tagebauen und speziell zum Tagebau Jänschwalde.

So fördert der Tagebau jährlich 8 - 10 Mio. Tonnen Braunkohle. Um aber an die Kohle zu gelangen, müssen bis zu 95 Meter Abraum, Sande, Kies und Tone, in 2 Etappen abgetragen werden. Beginnend mit einem 3000 t schweren Schaufelradbagger werden die oberen Bodenschichten abgetragen. Dieser Abraum wird mit Förderbändern um den Tagebau herum auf die Kippenseite transportiert, wo ihn ein Absetzer als oberste Schicht auf das Kippenrelief bringt. Damit wird die Grundlage für die Rekultivierung geschaffen.

Mit der Förderbrücke F 60, dem Hauptgewinnungsgerät, wird die Kohle in den Lausitzer Tagebauen freigelegt. Sie besteht aus 3 Eimerkettenbaggern und einer 600 Meter langen Bandbrückenkonstruktion. Mit den Eimerkettenbaggern können in einem Arbeitsgang bis zu 60 Meter Abraum abgebaggert werden, der auf kürzesten Weg direkt über die Kohlegrube mit der Bandanlage transportiert wird und auf der ausgekohlten Seite des Tagebau die Kippe herstellt. Die F 60 bewegt sich auf einer mehr als 3 Kilometer langen Gleistrasse mit etwa 8 Metern pro Minute vorwärts.

Mit einem Gewicht von mehr als 30.000 Tonnen gehört der Komplex der F 60 zu den größten mobilen Technikanlagen der Welt.
Drei Schaufelradbagger und zwei Eimerkettenbagger bauen das bis zu 11 Meter mächtige 2. Lausitzer Braunkohlenflöz ab.
Die gewonnene Braunkohle wird mit einer Bandanlage aus dem Tagebau zur Kohleverladung transportiert.

Interessant waren auch die Ausführungen zur Bergbaufolgelandschaft für uns. Wir erfuhren, dass bei deren Gestaltung landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche, fischereiwirtschaftliche und wasserwirtschaftliche Nutzungsinteressen ebenso Berücksichtigung finden wie Belange des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Erholung. Geregelt wird dies raumordnerisch durch den Braunkohleplan der Landesregierung.
Bis jetzt wurden 45% der Jänschwalder Folgelandschaft mit Mischwäldern aufgeforstet und eine etwa ebenso große Fläche kann landwirtschaftlich genutzt werden.

Mit einer Wertschöpfung von 1,1 Mrd. € pro Jahr, gehört das Lausitzer Revier zu den Schwergewichten der Wirtschaft im Land Brandenburg.
Nach diesen Informationen ging es mit Helm und Head-Set mit den Tagebaubus auf große Tour durch den Tagebau.

Ein herzliches Dankschön an Frau Hobracht und ihre Kollegen vom Besucherzentrum, die uns mit der Befahrung eine unvergessenes Erlebnis vom Tagebau Jänschwalde vermittelten.

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