Am 16.07.20016 fuhren wir mit Freunden und Gästen des Vereins in die
Kulturhauptstadt Europas 2016 - nach Breslau polnisch Wrocwaw.
Pünktlich 7.00 Uhr ging es mit Lausitz-Touristik vom Bahnhofsvorplatz
los. Das erste Highlight der Fahrt erlebten wir kurz hinter der Grenze,
als sich die sogenannte Autobahn für ca. 100 km in eine Huckelpiste
verwandelte, die jeder BMX-Strecke zur Ehre gereicht hätte. Die letzte
Etappe bis Breslau konnten wir dann wieder entspannt im Bus genießen.
Bei einem kurzen Halt am Stadtrand nahmen wir unseren polnischen
Reiseleiter und Stadtführer an Bord.
Und schon ging es weiter, hinein in die mit 630000 Einwohnern
viertgrößte Stadt Polens und Hauptstadt der Woiwodschaft
Niederschlesien. Auf der Fahrt ins Zentrum erfuhren wir viel zur
Geschichte der Region. Bei Interesse nachzulesen bei
Wikipedia.
Wir überquerten die „Kaiserbrücke“ und machten einen kurzen Halt an
der Breslauer
Jahrhunderthalle.
Diese ist eine 1911–1913 errichtete Veranstaltungshalle aus
Stahlbeton. Gemeinsam mit der im Jahre 1948 vor dem Haupteingang
der Halle aufgestellten Iglica, einer ca. 100 m hohen Nadel, zählt sie
zu den Wahrzeichen der Stadt Breslau. Seit dem Jahr 2006 gehört die
Halle zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Halle wird für Messen, Sport- und
kulturelle Veranstaltungen genutzt. Die Kuppel war mit einer freien
Spannweite von 65 m Durchmesser zum Zeitpunkt der Fertigstellung im
damaligen Deutschland die größte dieser Art.
Die Jahrhunderthalle bildet das Zentrum des Breslauer Messegeländes.
Weiter ging es zur Dominsel mit ihren imposanten Bauwerken und
Denkmälern. Die Dominsel zählt zu den ältesten Teilen der Stadt.
Im Mittelpunkt sieht man die eindrucksvolle
Johanniskathedrale
aus dem 11.Jahrhundert. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg schwer
beschädigt und nach 1945 wieder aufgebaut.
Gleich neben der Dominsel liegt die Sandinsel mit der Kirche
St. Maria auf dem Sande aus dem 14. Jahrhundert, der wir ebenfalls
einen Besuch abstatteten.
Nun ging es mit dem Bus weiter in die Altstadt. Bei einer Stadtführung erzählte uns unser polnischer Reiseführer wieder viel zur Geschichte der Altstadt und ihren besonderen Gebäuden, wie dem Rathaus, zu einzelnen Bürgerhäusern und den zahlreichen Kirchen, die die Stadtmitte um den Ring mit prägen. Besondere Aufmerksamkeit weckten bei uns die Zwerge, die überall in der Innenstadt zu finden sind und sich nicht nur bei den Kindern großer Beliebtheit erfreuen.
Das Mittagessen gab es im Restaurant Spiz, im Neuen Rathaus. Es
wurde, nicht unbedingt typisch polnisch, Schweinebraten serviert.
Nach dem Essen hatten wir Freizeit, in der jeder für sich die Stadt
erkunden konnte.
Ob bei einem Bummel über den Markt und in den Gassen, bei einem frisch
gezapften Bier auf dem Marktplatz mit musikalischer Begleitung durch
die zahlreichen Straßenmusikanten oder einem Kaffee mit einem schönen
großen Stück polnischer Torte, alle fanden das Passende, um Breslau
ganz individuell für sich zu entdecken.
Gesehen haben sollte man den ehemaligen Tier- und Fleischmarkt in der
Jatki-Straße. An den im vierzehnten Jahrhundert entstandenen Ständen
wurde Fleisch, meist von minderwertiger Qualität, verkauft. In der
Regel Ziegenfleisch und Geflügel. Am Eingang sind die üblichen
Schlachttiere als Bronzefiguren zu sehen.
Heute sind die kleinen Läden Galerien für Bilder, Keramiken, Glaskunst
und Plastiken. Auch gibt es dort allerlei Künstlerbedarf wie Farben
und Pinsel oder auch Bilderrahmen.
Sehr empfehlenswert ist ein Blick auf die Altstadt von Breslaus
höchster Brücke. Diese verbindet die beiden Türme der
Maria-Magdalena Kirche
in 47 m Höhe.
Der spätgotische Backsteinbau war die Kirche der Zünfte und Bürger.
Sie ist eine der beiden ältesten Pfarrkirchen von Breslau aus dem 13
Jahrhundert.
Auch diese Kirche im Krieg beschädigt und wieder aufgebaut.
Bis Heute fehlen allerdings die spitzen Turmhauben.
Eine besondere Erwähnung verdienen noch mal die
Breslauer Zwerge
von denen es inzwischen über 300 Stück geben soll.
Sie sind eine Touristenattraktion, haben aber eine interessante
Geschichte.
Die politische Oppositionsbewegung „Orange Alternative“ hatte in den
1980er Jahren mit spontanen Aktionen (zum Beispiel Demonstrationen im
Zwergenkostüm) Kritik am kommunistischen Regime in Polen geübt und
einen gusseisernen Zwerg („Papa Zwerg“) in der Breslauer Altstadt
aufgestellt.
Im Sommer 2001 tauchten die ersten Zwerge, als Projekt von Studenten
der Kunsthochschule, in der Stadt auf. Seit dem werden es immer mehr.
Sie werden aus Bronze gegossen und sind etwa 30 cm groß.
Am späten Nachmittag hieß es dann Abschied nehmen von der Stadt an
der Oder. Mit vielen neuen Eindrücken, Erlebnissen und Wissen über
Breslau, seine Geschichte und Menschen, verließen wir die Europäische
Kulturhauptstadt 2016 in Richtung Heimat. Die Rückfahrt gestaltete
sich geruhsam und ohne Schüttelei. Die Autobahn befand sich in einem
guten Zustand bis an die Grenze und nach Cottbus.
Ein schöner Tagesausflug nach Breslau, der uns allen sehr gut gefallen
und Spaß gemacht hat und von dem wir bestimmt noch lange erzählen
werden, ging zu Ende.
Ein Dankeschön an dieser Stelle an Creativ-Tours, Lausitz Touristik
und unseren Fahrer und unserer Reiseleiterin für die Organisation und
Betreuung während der Fahrt.
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